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- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 15. April 2017 12:39
Auf Fahrt mit der M.H.D. Lorentz
Der Projektkurs Physik präsentiert seinen magnethydrodynamischen Bootsantrieb
Am 18. Juni 2014 war die M.H.D. Lorentz startklar und wurde vor einem staunenden Fachpublikum zu Wasser gelassen. Dafür war eigens ein Pool aufgestellt und mit hochkonzentriertem (wie die zahlreichen Stapel leerer Salzpakete erahnen ließen) Salzwasser befüllt worden.
So begann die Präsentation der Arbeitsergebnisse, zu der die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses Physik der Q1 und ihr betreuender Lehrer Benedikt Plitt geladen hatten. Ziel der Projektkurse Physik ist es, die theoretischen Kenntnisse aus dem Unterricht durch praktische Anwendungen zu erweitern und zu vertiefen. Das geschieht in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule Bocholt, die freundlicherweise ihr spezielles Equipment zur Verfügung stellt. Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang Herrn Professor Adolfs, der unseren Schülern in allen wissenschaftlichen und praktischen Fragen mit Rat und Tat zur Seite steht.
In der Planungsphase wählten die Kursteilnehmer zunächst aus dem Spektrum ihrer Unterrichtsthemen den Bereich des Magnetismus aus, was nach einigen Beratungen und einem Besuch in der Westfälischen Hochschule zum Thema ‚ magnethydrodynamischer Antrieb' führte. Daraufhin erfolgte ein intensives Studium diverser physikalischer Prozesse, wie etwa des Stromflusses durch Flüssigkeiten und der Lorentzkraft, bevor es dann schließlich jeweils mittwochs am Nachmittag zur Hochschule ging, um in deren Werkstätten und Laboren zu arbeiten. Dabei wurden Kunststoffe und Gewinde zugeschnitten, Magnete verklebt, Kabel verlötet, Platinen geätzt und vieles mehr. Für die praktische Nutzung des Antriebes hätte es neben Pumpen auch die Durchflussmessung gegeben, aber die jungen Physiker fanden schließlich einen Bootsantrieb spannender und setzten dessen Bau in die Tat um, was ihnen nach einzelnen Rückschlägen auch hervorragend gelang, wie man bei der heutigen Präsentation sehen konnte.
Was hat es nun mit dem magnethydrodynamischen Bootsantrieb auf sich?
Dabei wird quer zur Fahrtrichtung ein Strom durch die Flüssigkeit im Kanal geleitet. Wegen der deutlich besseren Leitfähigkeit im Vergleich zu Leitungswasser wurde das konzentrierte Salzwasser verwendet. Ein quer zu Fahrt- und Stromrichtung ausgerichtetes Magnetfeld beschleunigt die Flüssigkeit entlang des Kanals, ähnlich wie früher im Fernseher der Elektronenstrahl durch Magnetfelder auf die passende Stelle der Mattscheibe gelenkt wurde.
Die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses mit Professor Adolfs und Benedikt Plitt