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- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 15. Juni 2024 09:52
Am vergangenen Donnerstagabend (13.06.2024) gab es ein Theater-Highlight am Gymnasium Remigianum. Der Theater-Literaturkurs der Q1 präsentierte unter der Leitung von Reiner Winkels sein selbst entwickeltes Theaterstück „Meine eigene Reise“.
Das Thema der Identitätssuche und Identitätsentwicklung war den jugendlichen Akteuren ein so großes Anliegen, dass sie dazu ein Theaterstück auf die Beine stellten. Im Zentrum der Handlung steht Mika, eine junge Frau, die von Amanda Fortmann gespielt wurde und die unter der Last der Anforderungen und Erwartungen, die an sie gestellt werden, buchstäblich zusammenbricht. Doch da bricht sie aus und begibt sich auf ihre ganz persönliche Identitätsreise. Nacheinander taucht sie ein in drei verschiedene Welten, in denen Mika jeweils Gutes bewirkt. Zuerst geht es in die Emotionswelt, in der sich die Völker der Wut, Freude, Angst und Trauer zunächst unversöhnlich gegenüberstehen. Über eine „emotionsübergreifende“ Liebesbeziehung gelingt es Mika jedoch, dass sich die Völker näherkommen und sich die Hände reichen. In der anschließenden Maschinenwelt sind die arbeitenden, Roboter-artigen Figuren ganz emotionslos auf Effizienz ausgerichtet. Durch Mikas Einwirken kommt es dazu, dass am Ende alle zusammen sogar einen Tanz aufführen. Bei den Kindheitshelden schließlich herrscht große Verzweiflung, weil Elsa von finsteren Gestalten in eine Welt der Kälte und Finsternis entführt wurde. Immer wieder taucht Elsa kurz auf, wird dann aber von schwarzen Gestalten an langen Gummibändern wieder in deren Welt zurückgezogen. Mika gelingt es durch die Kooperation der Kindheitshelden und eine List, dass die finsteren Wesen Elsa schließlich freigeben müssen und die dann ihrer Schwester Anna wieder überglücklich in die Arme schließt.
Aus jeder Welt nimmt Mika einen Buchstaben mit: ein „H“ für Harmonie, ein „I“ für Individualität und ein „C“ für Charakterstärke. Mika entdeckt schließlich, dass diese Buchstaben „ICH“ ergeben, was ihr zuletzt wortwörtlich auf den Leib geschrieben steht.
Durch die drei Welten bot das Stück viel Abwechslung, zudem wurde das Spiel mit Gestaltungsformen des Tanz- und Bewegungstheaters angereichert, die die Schülerinnen und Schüler zuvor in ihrem Unterricht kennengelernt hatten. Und was man nach den Proben nicht unbedingt erwarten durfte: Die Umbauten zur nächsten Welt verliefen diszipliniert und reibungslos, während Mika jeweils vor geschlossenem Vorhang ihre Erfahrungen in der letzten Welt reflektierte.